Tauchen in den Steinbrüchen von Pretzien

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Tauchen -

Pretzien ist ein gemütliches Dorf inmitten eines alten Quarzits – Abbaugebietes, etwa 30 Kilometer von Magdeburg entfernt. Im dichten Wald des nach dem Bergbauende um 1963 aufgewachsenen Pioniergehölzes liegen 23 malerische Felsseen. Drei davon hat die Tauchschule Wassermann für Sporttaucher gesichert. Die drei Seen haben gemeinsam eine durchgehende Wasserfläche von etwa 100.000 Quadratmetern.

Nach einer langen Corona-Durststrecke ging es endlich am 18.07.2020, natürlich unter Einhaltung aller Sicherheitsbestimmungen, wieder auf einen Tauchausflug. Insgesamt beteiligte sich neun Mitglieder an dem ersten Ausflug des Jahres 2020.

Die Seen des Tauchcenters Wassermann sind Privatgelände und es ist nicht nur höflich, sondern auch rechtliche Pflicht, sich zum Tauchen anzumelden. Wenn die Basis nicht besetzt ist, sind auch keine Tauchgänge möglich. Auf dem eingezäunten Basisgelände wurden wir aber freundlich empfangen.

Vom Basisgelände führt eine steile, von Metallprofilen getragene Treppe direkt ins Wasser des ersten Sees. Insgesamt könne drei miteinander verbundene Seen betaucht werden.

Direkt vor der Basis befinden sich in 6 und 9 Meter Tiefe zwei Ausbildungsplattformen. Ferner liegen in diesem Bereich einige Loren sowie kleiner Boote am Grund des Sees.

Wir bevorzugten aber den Einstieg am Kessel 3, welcher als Rundkurs durch den Kessel 2 zurück in den Kessel 1 an der Basis führt. Leider lagen die Sichtweiten von 1 bis 2 Meter in allen drei Kesseln weit unter unseren Erwartungen. Eigentlich sind die Steinbruchseen bekannt für ihre gute Sicht, aber dieses Mal war es anders.

Eine Welt von karger, melancholischer Schönheit empfing uns. Entlang der Steilwände schwebten wir hinab, umgeben von mit Algen oder Sediment bedeckten Felsen, mal rötlich und mal dunkelbraun schimmernd. Obwohl es sich hier um Gommernquarzit und ausdrücklich nicht um Basalt handelt, ist das Gestein manchmal ähnlich wie Basaltsäulen abgestuft. Diverse interessant strukturierte Algen wachsen punktuell oder in Streifenform auf den senkrechten Felswänden. Zuweilen haben sie die Form dichter Fransen auf dem Gestein.

Im zweiten Kessel erreichten wir ein Gebiet von teils ins Wasser hinein gebrochenen Gehölzen, an denen hängen goldgelb bis blassgrün schimmernde, samtig wirkende Algenvorhänge herab.

Im Kessel 1, welcher bis zu 25 Meter tief ist, wurden die versenkten Boote erkundet und das „Wassermann-Maskottchen“ besucht.

Auch wenn die Sichtweite unter Wasser nicht so berauschend war, stand die Freude eines gemeinsamen Ausfluges mit Freunden nach der langen Corona-Durststrecke im Mittelpunkt der Fahrt.

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